12 Monate Zivildienst ab August
Erst einmal möchte ich euch den Schrecken nehmen. Der Zivildienst wird natürlich nicht auf 12 Monate erhöht, zumindest nicht offiziell!
Die regierenden Parteien haben sich inzwischen darauf geeinigt, wie es mit dem Zivildienst weiter gehen soll. Wie bereits seit einiger Zeit angekündigt, wird dieser voraussichtlich ab dem August auf 6 Monate gekürzt. Diese sehr positive Schritt in Richtung Abschaffung des Zwangsdienstes wird durch bestreben der CDU aber leider wieder gemindert. Entgegen den Wünschen der FDP hat es die CDU geschafft eine so genannte freiwillige Verlängerung des Zivildienstes einzuführen. Dabei bekommen Zivildienstleistende die Möglichkeit den Zivildienst freiwillige um 3-6 Monate zu verlängern.
Um eine verpflichtende Verlängerung zu vermeiden, darf die Dienststelle den Zivis ein Angebot zur Verlängerung aber erst nach 2 Monaten machen. Diese Vorgabe ist allerdings eine rein politische Entscheidung und fern von jeder Realität.
In einer Pressemitteilung erklärt Dr. Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen, folgendes
Wenn man vertrauensvoll miteinander arbeiten will, interessiert es alle Beteiligten natürlich von Anfang an, wie lange man miteinander zu tun haben wird. Es ist davon auszugehen, dass Einsatzstellen und Zivildienstleistende sich in der Praxis eher früher als später darüber austauschen, wie sie die gemeinsame Zeit gestalten wollen.
In Zukunft werden voraussichtlich sehr viele Zivildienststellen erst einmal Nachfragen, wie lange denn der neue Zivi bleiben möchte. Bevorzugt werden dann natürlich diejenigen, welche sich bereits von Anfang an auf 12 Monate festlegen. Was man nicht vergessen sollte ist, dass es bei einer freiwilligen Verlängerung keine Erhöhung des Solds gibt. Die CDU hat es somit erfolgreich geschafft den Zivildienst vereinzelt nicht nur länger zu machen, sondern auch die Gehälter weiter zu drücken. Früher gab es ab dem 7. Dienstmonat etwa 50 Euro mehr im Monat. Diese Gehaltserhöhung fällt jetzt weg.
Interessant ist auch ein Detail in der Argumentation der CDU, warum der Zivildienst “freiwillig” verlängert werden sollte. Wenn die ehemaligen Zivis nach den 6 Monaten in einen Freiwilligendienst wechseln würden, währe dies nämlich viel zu teuer für die Einsatzstellen. Anhand dieser kleinen Anmerkung kann man davon ausgehen, dass sich die CDU auch gegen eine weitere Förderung des Freiwilligendienstes im In- und Ausland stellen wird.
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