Gefälschte Zahlen für den Bundesfreiwilligendienst
Überall liest man in den Zeitungen, dass es nicht genügend Freiwillige für den Bundesfreiwilligendienst gibt. Umso erstaunter waren wir, als wir heute die Pressemeldung des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gelesen haben. Dort heißt es nämlich, dass sich für den morgigen Beginn des Bundesfreiwilligendienstes bereits 17.300 Freiwillige verpflichtet haben.
Wenn man sich aber einmal genauer anguckt wie diese Zahl zustande gekommen ist, fällt einem sehr schnell auf, dass von den 17.300 Freiwilligen lediglich 3.000 Freiwillige einen BFD machen. Die restlichen 14.300 Freiwilligen sind ehemalige Zivildienstleistende, welche ihren Zivildienst freiwillig verlängert haben.
Ob der Bundesfreiwilligendienst ein Erfolg wird oder nicht wird sich im Laufe der Zeit zeigen. Wir finden es aber doch sehr schade, dass das Ministerium durch solche billige Augenwischereinen versucht, den offensichtlichen Fehlstart des BFD zu vertuschen. Auch wenn keiner damit gerechnet hat, dass von Anfang an alle 35.000 Plätze besetzt sind, so sind die lediglich 3.000 BFD Freiwilligen doch nicht unbedingt ein Erfolg.
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Juli 1st, 2011 at
… ein Fehlstart, den das Ministerium zu verantworten hat. Die Informationspolitik und die Interessenspolitik der letzten Wochen und die Lügerei jetzt zeigen doch deutlich worum es geht.
Das Schlimmste: Obwohl derzeit die klassischen Jugendfreiwilligendienste wie das FSJ boomen, wird die Förderpolitik des bmfsfj (die den BFD mit 250,-€ mehr fördert) das FSJ auf Dauer verdrängen. Ziel: Regierungshoheit über die Freiwilligendienste! Erhalt des Bundesamtes und seiner Schulen!
Die pädagogische Qualität wird leiden, das steht fest. Der bisher letzte Stein war die Ausgabe sog. Bildungsgutscheine, womit die Träger gezwungen werden sollen, die Schule hinreichend zu belegen…