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VISA für Freiwillige – oder doch lieber die EC-Karte?

5. Februar 2010 No Comments

Ich werde oft gefragt, wie man als Freiwilliger im Ausland am besten an sein Geld kommt.
Die Beratungen der Banken fallen da oft sehr unterschiedlich aus und haben meistens nichts mehr mit der Realität zu tun. Von “dort gibt es an jeder Ecke einen Geldautomaten” über “sie brauchen unbedingt Traveler Checks” bis hin zu “sie müssen das Geld alles Bar mitnehmen” habe ich schon recht unterschiedliche Aussagen gehört. Ich habe übrigens bei jeder Bank nach demselben Land gefragt. In einigen Bereichen der Welt gilt es als unhöflich, wenn man auf eine Frage nicht antworten kann. Aus diesem Grund wird auch auf Fragen geantwortet obwohl man überhaupt nichts darüber weiß. Das diese Logik auch auf die Beratung deutscher Banken zutrifft war mir bis zu diesem Zeitpunkt aber unbekannt.

Für den Freiwilligendienst gibt es prinzipiell 3 Möglichkeiten an Geld zu kommen. Das wäre zum einem das ganz normale Geld abheben mit der EC/Maestro Karte, das Geld Abheben mit einer Kreditkarte oder auch Traveler Checks. Andere Optionen wie direkt Überweisungen mit Western Union möchte ich aufgrund der dafür fälligen hohen Gebühren einmal außen vor lassen.

Traveler Checks werden oft und gerne empfohlen. Bei einem Urlaub kann man über den Einsatz auch nachdenken, für einen Freiwilligendienst sind sie jedoch denkbar schlecht. Das fängt schon damit an, dass nicht jeder Freiwillige in einer größeren Stadt arbeitet und Traveler Checks teilweise nicht eingelöst werden können.

Bei Kreditkarten (z.B. VISA) muss man bereits bei der Beantragung in Deutschland vergleichen, da die Konditionen sehr unterschiedlich sind. In dieser Ausführung möchte ich auf die VISA Karte vom DKB-Cash Konto eingehen, da diese für den Freiwilligendienst sehr gute Konditionen bietet. Das Konto und die VISA Karte ist kostenlos und das wichtigste, auch im Ausland kann man mit dieser VISA Karte kostenlos Geld abheben. Hier liegt auch der größte Vorteil dieser VISA Karte. Kreditkarten werden Weltweit akzeptiert und Geld abheben ist kostenlos. Leider bietet eine Kreditkarte aber auch ein höheres Missbrauchspotenzial. Wer sich entscheidet mit einer Kreditkarte ins Ausland zu fahren sollte also nicht unbedingt alle seine Ersparnisse auf diesem Konto lagern.

Die EC-Karte ist mein persönlicher Favorit. Inzwischen wird auch sie an fast allen Banken Weltweit akzeptiert und man kommt Problemlos an sein Geld. Ein großer Nachteil ist, dass bei jedem Geldabheben Gebühren fällig werden. Diese Gebühren bewegen sich normalerweise im Rahmen von 3 bis 5 Euro. Da ich auf meinen Reisen aber oft Geld von unserem Vereinskonto abbuchen muss, ist mir der erhöhte Sicherheitsgewinn durch die EC-Karte das Geld wert. An sein Geld kommt man nämlich nur nach Eingabe des persönlichen PIN, bei der VISA Karte geht das auch ohne.

Ob nun eine EC-Karte oder VISA Karte bevorzugt wird, muss jeder für sich selber entscheiden. Allerdings gibt es für Entwicklungsländer eine gemeinsame Grundregel: IMMER mit Bargeld bezahlen. Wenn ihr Einkaufen geht oder in einem Hotel übernachtet, hebt vorher Geld ab und zahlt Bar. Leider kommt es nämlich immer noch recht häufig vor, dass die Kartendaten ausgelesen werden oder Falschbuchungen gemacht werden. Dieses Risiko kann man durch Barzahlungen aber sehr leicht umgehen.

Ich empfehle euch einfach ein DKB-Cash Konto aufzumachen. Dann habt ihr sowohl eine EC-Karte und eine günstige VISA Karte. Ihr könnt dann danach für euch selber entscheiden, was euch besser liegt. Manche Freiwillige nehmen auch beides mit und gucken dann vor Ort was sich besser eignet. Es empfiehlt sich bei einer Kontoeröffnung übrigens eure Eltern als Kontoinhaber einzutragen und euch als Bevollmächtigten. Dadurch kommt es bei der Eröffnung zu weniger Probleme und wenn die Karte doch einmal weg kommen sollte, können euch eure Eltern in Deutschland besser helfen.

-> Mehr Informationen zur kostenlosen VISA Karte

Kürzerer Zivildienst im Ausland?

3. Dezember 2009 No Comments

Das der Zivildienst in Deutschland kürzer wird, ging bereits durch alle Medien. Entsprechend dem Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung, soll der Zivildienst im Inland ab 2011 nur noch 6 Monate dauern. Aber wie wirkt sich diese Änderung auf den Zivildienstersatz im Ausland aus?

Sehr einfach lässt sich dies für reine ADiA Projekte sagen. Die Laufzeit des ADiA ist direkt an die Laufzeit des Zivildienstes gekoppelt. Dauerte der ADiA bisher immer 11 Monate, so werden reine ADiA Projekte ab 2011 nur noch eine Laufzeit von 8 Monaten haben.

Ob es beim FSJ im Ausland Änderungen geben wird, ist abzuwarten. Entsprechend der aktuellen Gesetzeslage, ist das FSJ im Ausland als Zivildienstersatz nicht an die Dauer des Zivildienstes im Inland gekoppelt. Aktuell ist also davon auszugehen, dass FSJ Projekte als Zivildienstersatz, auch in Zukunft 12 Monate laufen werden.

Weltwärts selber ist keine alternative zum Zivildienst in Deutschland. Oft werden aber Weltwärts Projekte mit ADiA Projekten gekoppelt. Während die Standartlaufzeit für Weltwärts meistens 12 Monate ist, wird die neue Laufzeit für ADiA nur noch 8 Monate sein. Einige Vereine befürchten hier, dass die Abbrecherquote dadurch erhöht wird. Diese Sorge ist insofern berechtigt, da evtl. einige Freiwillige nach 8 Monaten überlegen, die restliche Zeit noch zu machen oder lieber gleich zum Studium bzw. Ins Berufsleben zu wechseln. Persönlich denke ich aber, dass dies nur eine kleine Minderheit ist.

Insgesamt zeigt sich, dass die Auswirkungen der Zivildienstkürzung für den Zivildienstersatz im Ausland relativ gering sind. Ob eine Kürzung der ADiA Laufzeit für die jeweiligen Freiwilligen von Vorteil ist, wird sich zeigen.

Impfungen für das Ausland – wer zahlt?

23. November 2009 4 Comments

Um den Freiwilligendienst im Ausland sicher anzutreten, bedarf es oft mehrere zusätzlicher Impfungen. Egal ob Hepatitis, Gelbfieber oder auch Tollwutimpfungen, eines haben sie alle zusammen, jede Impfung kostet verdammt viel Geld.

Die Frage die sich immer wieder stellt ist, wer übernimmt die Kosten für die Impfungen? Währen es nur 20-30 Euro müsste man darüber nicht nachdenken, aber oft sind die Gesamtkosten im Bereich von 200-500 Euro.

In den meisten Freiwilligenformaten ist das ganze recht eindeutig geregelt. Der Freiwillige muss zahlen!
Dabei ist es egal, ob es sich um ein FSJ im Ausland, ein ADiA, EFD oder auch ein gesetzlich ungeregelten Freiwilligendienst handelt. Die Kosten müssen immer vom Freiwilligen selber getragen werden.

Seit einiger Zeit gibt es aber eine noch relativ unbekannte Möglichkeit die Kosten umzulagern. Bei privaten Auslandsreisen übernehmen nämlich viele Krankenkassen die Kosten für die wichtigsten Impfungen zu übernehmen. Hier muss jeder Freiwillige etwas Durchhaltevermögen zeigen und den Krankenkassen klar machen, dass sein Freiwilligendienst KEIN Arbeitsverhältnis ist. Dann sind die Chancen auch sehr hoch, dass die Impfkosten übernommen werden.

Eine Besonderheit gibt es (wie so oft) im Weltwärts Programm.
Bisher hat sich die gängige Praxis im Bezug auf die Impfungen nicht von anderen Freiwilligenformaten entschieden. Vor ca. einem Monat hat aber das Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) im Weltwärts Beirat klar festgelegt, dass die Impfkosten von den Entsendeorganisationen getragen werden müssen!
Für den Freiwilligen dürfen also keine zusätzlichen Kosten durch die Impfung entstehen. Noch nicht ganz geklärt ist, auf welche Impfungen genau das zutrifft und auf welche nicht. Aber es ist davon auszugehen, dass alle relevanten Impfungen in Zukunft für den Freiwilligen bezahlt werden.
Als Freiwilliger klärt mit eurer Entsendeorganisation aber bitte unbedingt VORHER ab, wer die Kosten übernimmt. Die für alle Seiten beste Lösung ist immer noch, die Kosten auf die Versicherung umzulagern.