Archive for the ‘Weltwärts’ Category

Freie Weltwärts Stellen schneller finden

19. April 2010 No Comments

Bereits seit längeren gibt es die Weltwärts Stellenbörse auf FSJ-ADiA.de, in welcher oft freie Last Minute Weltwärts Stellen ausgeschrieben werden. Etwas Ähnliches hat jetzt auch das BMZ auf der offiziellen Weltwärts Seite eingeführt. Wenn du jetzt die Projektbörse auf Weltwärts.de besuchst, gibt es unten rechts ein kleines Feld “nur dringend zu besetzende Stellen”. (weiterlesen …)

3100 Weltwärts Stellen für 2010?

16. April 2010 No Comments

Mitte letzten Monat hat das BMZ ein Rundschreiben an alle Weltwärts Entsendeorganisationen geschickt, in welchen es um die Klärung einiger finanzieller Fragen ging. Dabei wurde insbesondere nach den benötigten finanziellen Mitteln und der Anzahl der Freiwilligen für dieses und nächstes Jahr gefragt. Etwa 90% alle Vereine haben auf diese Nachfrage auch reagiert und ihre Daten dem BMZ zugeschickt. (weiterlesen …)

Qualität im Freiwilligendienst – Versagt das BMZ?

8. April 2010 6 Comments

Aktuell wird sehr viel über Qualität im Freiwilligendienst gesprochen, besonders im Rahmen des Weltwärts Programm. Was genau Qualität im Freiwilligendienst aber eigentlich ist, weiß keiner so genau. Freiwillige antworten auf diese Frage ganz anders als Vereine oder sogar Politiker. So ist es für manche ein Qualitätsbeweis, wenn die Vereine sämtliche Abschnitte im Leben eines Freiwilligen ausführlich regelt und kontrollieren, während andere eher die Förderung der Eigenständigkeit von Freiwilligen als Qualitätsmerkmal sehen. Dazu kommt natürlich auch noch, dass Qualitätsanforderungen oft nur aus deutscher Perspektive gesehen werden und im eigentlichen Gastland teilweise das Gegenteil bewirken. Ein prominentes Beispiel hierfür ist das Projektgeld, welches einige Freiwillige von ihren Trägervereinen erhalten. Mit diesem Geld ist es möglich verschiedene Projekte und Veranstaltungen innerhalb des Projektes im Gastland zu organisieren. Natürlich wird für das Geld auch ein Verwendungsnachweis benötigt, diesen dürfen die Freiwilligen aber nicht selber anlegen, sondern der muss in Form von offiziellen Belegen/Rechnungen erfolgen. Diese Belege erhält man aber nur, wenn man die benötigten Sachen im Supermarkt einkauft. Wenn man auf dem Basar für die benötigten Sachen vielleicht nur 10 Euro bezahlen müsste, kostet das ganze im Supermarkt gleich 40 Euro. Im Endeffekt sind dies 30 Euro (75%) rausgeschmissenes Geld für die Befriedigung deutscher Qualitätsanforderungen.

Aber es gibt zumindest einige wenige Qualitätsaspekte, welche meiner persönlichen Meinung immer gegeben sein müssen. Dies sind Kontinuität und Zuverlässigkeit.

Jeder Freiwillige muss sich auf die Aussagen seines Vereines verlassen können, so wie sich ein Verein auch auf die Aussagen der Freiwilligen verlassen können muss. Es währe ein großer Skandal, wenn ein Trägerverein auf einmal sagt „Wir haben dir zwar schon eine Zusage gemacht, aber wir wollen dich doch nicht mehr“. Vereine sind weitestgehend an ihre Aussagen gebunden und das BMZ will in Zukunft auch Vereine ausschließen, welche diese grundlegenden Qualitätsanforderungen nicht einhalten.

Aber wer bestraft das BMZ wenn es sich selbst nicht an diese Grundlagen hält?
Das so etwas auch vorkommt ist inzwischen allgemein bekannt. Als prominentes Beispiel soll hier einmal die Kürzung der versprochenen Weltwärts Gelder um 11 Millionen Euro genannt werden. Viele Vereine haben sich bereits auf diesen Eta vorbereitet und ihre Projekte entsprechend geplant. Aber auch im kleineren Maße werden diese grundlegenden Qualitätskriterien vom BMZ immer wieder einmal missachtet. Vor wenigen Tagen habe ich mich mit einem Verein unterhalten, welcher sich als Entsendeorganisation für Weltwärts beworben hat. Entsprechend einer telefonischen Information der Sachbearbeiter, sollte die Anerkennung nach ca. drei Monaten abgeschlossen sein – der Verein wartet inzwischen seit über einem halben Jahr auf eine Rückantwort. Das BMZ weiß natürlich auch, dass dieser Verein die ersten Entsendungen bereits in wenigen Monaten machen will und auch die Freiwilligen bereits die Zusage haben. Durch diese sehr langsame Bearbeitung des Antrages steht der Verein natürlich unter enormen Zeitdruck, schließlich müssen die Freiwilligen vor ihrer Ausreise auch noch vorbereitet werden. Aber eine Vorbereitung ist nicht möglich solange der Antrag noch in Bearbeitung ist – auch eine Vorbereitung auf eigene Kosten wird vom BMZ verboten.

Wenn diesen Artikel ein Mitarbeiter des BMZ lesen sollte, möchte ich folgenden freundlichen Hinweis geben:
Qualität im Freiwilligendienst ist wichtig und muss auch weiterhin gefördert werden. Um eine Qualitätssteigerung zu erreichen, muss man allerdings an der Spitze anfangen und erst einmal eigene Probleme beseitigen.

Weltwärts Probleme?

2. April 2010 3 Comments

Leider läuft im Weltwärts Programm nicht immer alles so glatt wie man es gerne möchte, aus diesem Grund versucht das BMZ eine “Qualitätssteigerung” im Freiwilligendienst durch zusetzten. Dafür müssen die Trägervereine ihre Freiwilligen in Zukunft auf alle möglichen Situationen vorbereiten müssen. Aus gegebene Anlass müssen die Vereine die Freiwilligen auch darüber belehren, dass sich sie an gegebene Gesetzte halte müssen. Die “Qualität” im Weltwärts Programm soll sich in Zukunft auch auf solche Aspekte erstrecken und diese Arte der Vorbereitung soll dem BMZ auch eine zusätzliche Möglichkeit bieten, Vereine aus dem Weltwärts-Programm auszuschließen.

Insgesamt möchte das BMZ eine starke “Qualitätssteigerung” im Weltwärts Programm erreichen und dafür die Trägervereine in die Verantwortung nehmen. Insbesondere Visa-Probleme werden oft zu recht großen Probleme, denn schlechte Fälle laufen oft direkt über die Botschaft und werden an das Auswärtige Amt und an das BMZ herangetragen. Um solche Fälle in Zukunft zu vermeiden, wird unter anderen auch die Einstellung von Entsendungen in bestimmte Länder geprüft. Betroffen sind davon unter anderen Kenia und Tansania, aber auch andere Länder stehen auf dem Prüfstand.

Weltwärts Evaluierung per Chip – Modellprojekt

1. April 2010 9 Comments

Entsprechend einer aktuellen Pressemitteilung von grenzenlos e.V. plant das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) im Rahmen der weltwärts-Evaluation den Einsatz eines neuen Systems zur Wirkungserfassung in Freiwilligendiensten. Dabei wird den Freiwilligen vor der Ausreise ein elektronischer Chip implementiert, der zunächst physiologische Merkmale wie Pulsfrequenz, Hautleitfähigkeit, Neuronendichte und Hirnstromdruck misst. Die Daten werden in Echtzeit über Funk direkt ins Rechenzentrum des BMZ übermittelt. Mittels einer komplexen Triangulationsformel können daraus in einem zweiten Schritt Rückschlüsse auf den interkulturellen Lernprozess der Freiwilligen gezogen werden.

„Damit beschreiten wir ganz neue Wege in der Wirkungsforschung“, freuen sich Albrecht Moritz und Björn Tischer aus dem weltwärts-Sekretariat, die das neuartige System konzipiert haben. Es trägt den Arbeitstitel „Neurologisches Instrument zur Lerndiagnostik Projektspezifischer Förderungs-Effekte bei Reichen Teenagern“ (NILPFERT). An dem Modellprojekt wird eine repräsentative Stichprobe von etwa 100 Freiwilligen aus der Ausreisejahrgang Sommer 2010 teilnehmen. Der hauchdünne Chip wird den ausreisenden Freiwilligen während des Vorbereitungsseminars unter lokaler Betäubung in den Oberarm eingesetzt. Die Kosten dafür tragen die jeweiligen Entsendeorganisationen (außer beim DED, dort zahlt das BMZ).

Von Datenschützern wird das vorhaben aktuell noch kritisch gesehen.

Hinweis:
Ich dachte eigentlich es ist offensichtlich, da ich aber immer noch Emails und Anrufe betreffs des Artikels erhalte, folgender Hinweis:
Das ganze war ein Aprilscherz!
Wer sich über diesen Artikel sorgen gemacht hat, soll die Sorgen aber nicht ganz beiseite legen. In anderen Bereichen der Gesellschaft werden ähnliche Methoden nämlich bereits tatsächlich diskutiert und teilweise auch praktiziert.

Wird Weltwärts komplett verstaatlicht?

31. März 2010 No Comments

In der letzten Weltwärts Beiratssitzung wurde eine gewisse Skepsis gegenüber der großen Trägerlandschaft geäußert. Aber gerade diese Vielfalt an unterschiedlichen Trägern bringt für die Freiwilligen auch enorme Vorteile. Jeder Verein setzt für sich andere Schwerpunkte und Ziele, was sich unter anderen auch in der Projektauswahl und in der Freiwilligenbetreuung zeigt. Für die Freiwilligen gibt es dadurch eine große Auswahlmöglichkeit um das beste zu ihnen passende Projekt zu finden. Auch die Betreuung der Freiwilligen ist bei einem kleinen Verein meist wesentlich besser und persönlicher, als es bei einer großen Organisation der Fall sein kann. Diese Vielfalt in der Trägerlandschaft ist also eigentlich etwas, was man schützen sollte.

Leider scheint es unsere Bundesregierung und das BMZ aber etwas anders zu sehen. Erst vor kurzen hat Bundesminister Dirk Niebel das Ziel verkündet, den Anteil der Weltwärts Entsendungen vom DED (Deutscher Entwicklungsdienst) auf 1.000 Stellen pro Jahr zu erhöhen.
Der DED nimmt innerhalb der Weltwärts Entsendeorganisationen eine gewisse Sonderstellung ein. Zum einen fungiert er wie alle anderen Weltwärts Organisationen auch, als normaler Träger, zum anderen ist der DED mit dem Weltwärts Sekretariat aber auch direkt politisch an dem Weltwärts Programm beteiligt.

Im kommenden Jahr wird es vermutlich 3000 bis 3500 Weltwärts Entsendungen geben. Wenn alleine der DED 1000 Entsendungen vornimmt, sind somit ca. 33% aller Freiwilligen beim DED, einer staatlichen Organisation. Rein offiziell ist auch der DED eine unabhängige gemeinnützige Gesellschaft, allerdings ist die Bundesregierung Deutschland mit 95% Anteilen der Hauptgesellschafter.

Kritisch ist auch die Anzahl der Entsendungen an sich zu sehen. Wenn der DED wirklich 1000 Freiwillige entsenden wird, wovon auszugehen ist, müssen sie 400 neue Stellen schaffen. Durch die aktuelle Budgetkürzung im Weltwärts Programm sieht es aber aktuell so aus, dass insgesamt bis zu 500 Stellen gestrichen werden müssen. Wenn der DED also wirklich so viele neue Stellen erschließen sollte, kann dies nur zur den Lasten der kleineren Träger gehen.

Ergänzung:
Für 2011 werden vom DED 1500 Entsendungen geplant.

Zwischenseminar – Urlaub für Teamer?

29. März 2010 No Comments

Oft wird das Weltwärts Zwischenseminar im Gastland des Freiwilligen abgehalten und extra dafür müssen mehrere Teamer aus Deutschland anreisen um das Zwischenseminar zu leiten. Für die Teamer ist dies natürlich eine super Möglichkeit einmal aus Deutschland raus zu kommen und etwas Neues zu erleben – also kurz Urlaub zu machen und nebenbei ein bisschen zu arbeiten.

Aber ist das ganze wirklich so? Viele Teamer geben sich gegenüber den Freiwilligen zumindest große Mühe diesen Eindruck zu hinterlassen, denn in einem Seminar ist nichts schlimmer als ein gestresster Teamer. Der relaxte Eindruck den man von Teamern meistens hat, ist also durchaus gewollt. In der Realität kann es aber ganz unterschiedlich sein.

Erst gestern bin ich von einem Zwischenseminar in Zentralasien wieder gekommen, welches ich zusammen mit einer Kollegin geleitet habe. Da alleine der Flug pro Nase über 600 Euro kostet, versucht man natürlich das Zwischenseminar auch noch mit anderen beruflichen Aktivitäten zu verbinden. In meinem Fall war dies die Besichtigung vorhandener und neuere Projekte, die Regelung diverser Vertragsänderungen mit lokalen Kontaktpersonen etc.
Hinzu kam auch noch, dass das Zwischenseminar etwas anders verlaufen ist als erwartet. Normalerweise gibt es auf einem Weltwärts Zwischenseminar sehr viel Diskussionsbedarf unter den Freiwilligen über die verschiedenen Inhalte und Formen des Freiwilligendienstes. In diesem Fall bestand zwischen den Freiwilligen aber ein sehr starker Bund, so dass sie innerhalb der letzten Monate fast immer zusammen waren und über all diese Sachen schon tausendmal geredet haben. Nach dem ersten Tag mussten wir also unser komplettes Konzept über den Haufen werfen und ein neues erstellen. Anstelle der üblichen Zwischenseminarthemen sind wir dann mehr in Richtung Freiwilligen-Politik abgedriftet. Dies war sowohl für uns wie auch für die Teilnehmer neu. Ich habe mich aber sehr gefreut, dass alle Teilnehmer sehr gut mitgearbeitet haben und auch Interesse an diesem Thema gezeigt haben. Im Endeffekt wurde das Seminar für all Erfolgreich abgeschlossen.

Dadurch das wir aber das ganze Konzept neu erstellen mussten und ich nebenbei auch noch andere Verpflichtungen hatte, war das ganze doch etwas stressig. Ein typischer Arbeitstag begann bei mir 6:30 früh und endete gegen 23:00 Uhr abends – auch am Wochenende. Gerade die letzten paar Tage (das Seminar war bereits beendet) waren aufgrund der Arbeit von schlaflosen Nächten geprägt. Nach meiner Rückkehr nach Deutschland bin ich eigentlich nur noch in das Bett gefallen und habe laaange geschlafen.

Natürlich hängt es davon ab, was man neben den Seminar noch machen muss und in nur wenigen Fällen ist der Arbeitsaufwand so groß wie dieses mal, aber ein Zwischenseminar ist leider nicht für jeden Teamer immer auch ein Urlaub.

Werden Weltwärts Stellen gestrichen?

5. März 2010 No Comments

Erst vor wenigen Tagen wurde die Kürzung der Gelder für Weltwärts bekannt gegeben und jetzt werden nach und nach die tatsächlichen Wirkungen des Beschlusses sichtbar.

Das Weltwärts Referat hat in einer Sitzung des Weltwärts Beirat angegeben, dass es im Jahr 2010 vermutlich 3000 bis 3500 Ausreisen geben wird. Auf dem ersten Blick klingt das sicherlich viel, im Jahr 2009 gab es aber bereits 3525 Weltwärts Freiwillige.
Das heißt also, dass im schlimmsten Fall mehr als 500 Plätze gestrichen werden.
Wenn man jetzt noch bedenkt, dass 2010 die Weltwärts Stellen eigentlich um 1000 bis 1500 Plätze wachsen sollten, dann sieht das ganze noch Schlimmer aus. Den für viele dieser geplanten Plätze haben die Freiwilligen schon eine Zusage von den Trägervereinen bekommen, welche sich auf die Bundesregierung verlassen haben. Wir können also nur hoffen, dass am Ende nicht mehrere hunderte Freiwillige ihren Dienst nicht Antreten können.

Um welche Stellen es sich dabei handeln wird steht noch nicht fest. Das Weltwärts Referat hat betont, dass man derzeit noch keine Prognose über die tatsächliche Anzahl möglicher Entsendungen abgeben kann. Wir hoffen, dass die ersten Auskünfte darüber Anfang April vorliegen werden.

Weniger Geld für Weltwärts – 25% Kürzung!

3. März 2010 1 Comment

Erst gestern haben wir über Streichungen der Förderung für das FSJ im Ausland berichtet und heute schon müssen wir euch mitteilen, dass auch bei Weltwärts extreme Kürzungen geplant sind.

Bei den Kürzungen handelt es sich auch nicht um ein paar Euro, sondern um satte 11 Millionen Euro. Das sind Einsparungen von mehr als 25% des ursprünglich geplanten Budgets. Es gibt also wesentlich weniger Geld für Weltwärts als ursprünglich von der Regierung versprochen.

Du diese Entscheidung sind viele Entsendeorganisationen geschockt und auch die Folgen für viele Freiwillige können dramatisch sein. Es gilt nämlich zu befürchten, dass viele bereits zugesagte Entsendungen nicht mehr durchgeführt werden können.

Für dieses Jahr war ein anwachsen des Weltwärts Projekt um 1500 neue Stellen geplant und die Entsendeorganisationen haben sich auf die Versprechen der Bundesregierung verlassen. Diese plötzliche Streichung ist für viele Projekte vernichtend. Auch wurden vorab keine Entsendeorganisationen gefragt, eher im Gegenteil, es wurden sogar Versprechungen gemacht. Dieser miserable Politikstiel der CDU und FDP Regierung kann dazu führen, dass das Programm in diesem Jahr nicht wie geplant durchgeführt werden kann und viele Absagen auf die Freiwilligen zukommen werden.

Ursprünglich war geplant 10.000 Stellen im Weltwärts Programm zu schaffen. Aktuell gibt es ca. 3500 Stellen und es werden wohl auch nicht mehr werden. Jetzt warten alle Vereine auf eine klare Ankündigung vom Entwicklungsminister Dirk Niebel, wie er sich die Zukunft des Freiwilligendienstes “weltwärts” vorstellt, um sicherzustellen, dass die bisher getätigten Investitionen auch für die Zukunft bestmöglich genutzt werden können.

VISA für Freiwillige – oder doch lieber die EC-Karte?

5. Februar 2010 No Comments

Ich werde oft gefragt, wie man als Freiwilliger im Ausland am besten an sein Geld kommt.
Die Beratungen der Banken fallen da oft sehr unterschiedlich aus und haben meistens nichts mehr mit der Realität zu tun. Von “dort gibt es an jeder Ecke einen Geldautomaten” über “sie brauchen unbedingt Traveler Checks” bis hin zu “sie müssen das Geld alles Bar mitnehmen” habe ich schon recht unterschiedliche Aussagen gehört. Ich habe übrigens bei jeder Bank nach demselben Land gefragt. In einigen Bereichen der Welt gilt es als unhöflich, wenn man auf eine Frage nicht antworten kann. Aus diesem Grund wird auch auf Fragen geantwortet obwohl man überhaupt nichts darüber weiß. Das diese Logik auch auf die Beratung deutscher Banken zutrifft war mir bis zu diesem Zeitpunkt aber unbekannt.

Für den Freiwilligendienst gibt es prinzipiell 3 Möglichkeiten an Geld zu kommen. Das wäre zum einem das ganz normale Geld abheben mit der EC/Maestro Karte, das Geld Abheben mit einer Kreditkarte oder auch Traveler Checks. Andere Optionen wie direkt Überweisungen mit Western Union möchte ich aufgrund der dafür fälligen hohen Gebühren einmal außen vor lassen.

Traveler Checks werden oft und gerne empfohlen. Bei einem Urlaub kann man über den Einsatz auch nachdenken, für einen Freiwilligendienst sind sie jedoch denkbar schlecht. Das fängt schon damit an, dass nicht jeder Freiwillige in einer größeren Stadt arbeitet und Traveler Checks teilweise nicht eingelöst werden können.

Bei Kreditkarten (z.B. VISA) muss man bereits bei der Beantragung in Deutschland vergleichen, da die Konditionen sehr unterschiedlich sind. In dieser Ausführung möchte ich auf die VISA Karte vom DKB-Cash Konto eingehen, da diese für den Freiwilligendienst sehr gute Konditionen bietet. Das Konto und die VISA Karte ist kostenlos und das wichtigste, auch im Ausland kann man mit dieser VISA Karte kostenlos Geld abheben. Hier liegt auch der größte Vorteil dieser VISA Karte. Kreditkarten werden Weltweit akzeptiert und Geld abheben ist kostenlos. Leider bietet eine Kreditkarte aber auch ein höheres Missbrauchspotenzial. Wer sich entscheidet mit einer Kreditkarte ins Ausland zu fahren sollte also nicht unbedingt alle seine Ersparnisse auf diesem Konto lagern.

Die EC-Karte ist mein persönlicher Favorit. Inzwischen wird auch sie an fast allen Banken Weltweit akzeptiert und man kommt Problemlos an sein Geld. Ein großer Nachteil ist, dass bei jedem Geldabheben Gebühren fällig werden. Diese Gebühren bewegen sich normalerweise im Rahmen von 3 bis 5 Euro. Da ich auf meinen Reisen aber oft Geld von unserem Vereinskonto abbuchen muss, ist mir der erhöhte Sicherheitsgewinn durch die EC-Karte das Geld wert. An sein Geld kommt man nämlich nur nach Eingabe des persönlichen PIN, bei der VISA Karte geht das auch ohne.

Ob nun eine EC-Karte oder VISA Karte bevorzugt wird, muss jeder für sich selber entscheiden. Allerdings gibt es für Entwicklungsländer eine gemeinsame Grundregel: IMMER mit Bargeld bezahlen. Wenn ihr Einkaufen geht oder in einem Hotel übernachtet, hebt vorher Geld ab und zahlt Bar. Leider kommt es nämlich immer noch recht häufig vor, dass die Kartendaten ausgelesen werden oder Falschbuchungen gemacht werden. Dieses Risiko kann man durch Barzahlungen aber sehr leicht umgehen.

Ich empfehle euch einfach ein DKB-Cash Konto aufzumachen. Dann habt ihr sowohl eine EC-Karte und eine günstige VISA Karte. Ihr könnt dann danach für euch selber entscheiden, was euch besser liegt. Manche Freiwillige nehmen auch beides mit und gucken dann vor Ort was sich besser eignet. Es empfiehlt sich bei einer Kontoeröffnung übrigens eure Eltern als Kontoinhaber einzutragen und euch als Bevollmächtigten. Dadurch kommt es bei der Eröffnung zu weniger Probleme und wenn die Karte doch einmal weg kommen sollte, können euch eure Eltern in Deutschland besser helfen.

-> Mehr Informationen zur kostenlosen VISA Karte