Archive for April, 2010

Perspektive Freiwilligendienste

27. April 2010 No Comments

Heute ist bei uns die Anmeldung für eine sehr interessante Veranstaltung eingetroffen. Die Jugendakademie Walberberg hält vom 18. bis 19. Juli eine Fachtagung zum “Europäischen Jahr der Freiwilligentätigkeit” 2011. Das Programm ist dabei recht stark auf Freiwilligenorganisationen / Sozialarbeiter zugeschnitten und bietet einige interessante Themenschwerpunkte wie z.B. “Verkürzung der Wehrpflicht und ihre Folgen für die Freiwilligendienste” (weiterlesen …)

Die Weltwärts Gelder sind verteilt!

26. April 2010 No Comments

In den letzten Wochen wurden die für die Weltwärts Projekte benötigten Gelder vom BMZ neu kalkuliert. Inzwischen sollten alle Weltwärts Trägervereine eine entsprechende Mitteilung über die ihnen zur Verfügung stehenden Finanzmittel bekommen haben.

Bei der Berechnung wurden auch kleine Träger und Träger welche sich noch in der Anerkennungsphase befinden, berücksichtigt. Dabei wurde bei der Mittelverteilung der Wunsch des Weltwärts Beirat beachtet und für kleinere Organisationen wurden ausreichend Mittel für bis zu 5 Weltwärts Plätze bereit gestellt. (weiterlesen …)

Spenden auch in der Wirtschaftskrise

25. April 2010 1 Comment

Fast jeder Freiwillige muss für seinen Freiwilligendienst einen Spenderkreis aufbauen. Dabei ist es egal ob der Freiwilligendienst als Weltwärts, FSJ im Ausland oder ADiA erfolgt. Entsprechend Interessant ist eine kürzlich durchgeführte Umfrage, welche zeigt, dass das Spendenvolumen auch während der Wirtschaftskrise kaum zurückgegangen ist. Lediglich 13% der befragten Organisationen haben einen merklichen Nachlass der Spenden bemerkt. Viel akuter macht sich dagegen die starke Kürzung öffentlicher Mittel bemerkbar. Fast zwei Drittel alle Befragten Organisation waren 2009 von einer entsprechenden Kürzung betroffen. Ob die Wirtschaftskrise der Grund für diese Einsparungen ist, bleibt allerdings fraglich, da sich der Staat bereits seit Jahren aus der Finanzierung freiwilliger sozialer Angebote zurückzieht. (weiterlesen …)

Freie Weltwärts Stellen schneller finden

19. April 2010 No Comments

Bereits seit längeren gibt es die Weltwärts Stellenbörse auf FSJ-ADiA.de, in welcher oft freie Last Minute Weltwärts Stellen ausgeschrieben werden. Etwas Ähnliches hat jetzt auch das BMZ auf der offiziellen Weltwärts Seite eingeführt. Wenn du jetzt die Projektbörse auf Weltwärts.de besuchst, gibt es unten rechts ein kleines Feld “nur dringend zu besetzende Stellen”. (weiterlesen …)

3100 Weltwärts Stellen für 2010?

16. April 2010 No Comments

Mitte letzten Monat hat das BMZ ein Rundschreiben an alle Weltwärts Entsendeorganisationen geschickt, in welchen es um die Klärung einiger finanzieller Fragen ging. Dabei wurde insbesondere nach den benötigten finanziellen Mitteln und der Anzahl der Freiwilligen für dieses und nächstes Jahr gefragt. Etwa 90% alle Vereine haben auf diese Nachfrage auch reagiert und ihre Daten dem BMZ zugeschickt. (weiterlesen …)

Qualität im Freiwilligendienst – Versagt das BMZ?

8. April 2010 6 Comments

Aktuell wird sehr viel über Qualität im Freiwilligendienst gesprochen, besonders im Rahmen des Weltwärts Programm. Was genau Qualität im Freiwilligendienst aber eigentlich ist, weiß keiner so genau. Freiwillige antworten auf diese Frage ganz anders als Vereine oder sogar Politiker. So ist es für manche ein Qualitätsbeweis, wenn die Vereine sämtliche Abschnitte im Leben eines Freiwilligen ausführlich regelt und kontrollieren, während andere eher die Förderung der Eigenständigkeit von Freiwilligen als Qualitätsmerkmal sehen. Dazu kommt natürlich auch noch, dass Qualitätsanforderungen oft nur aus deutscher Perspektive gesehen werden und im eigentlichen Gastland teilweise das Gegenteil bewirken. Ein prominentes Beispiel hierfür ist das Projektgeld, welches einige Freiwillige von ihren Trägervereinen erhalten. Mit diesem Geld ist es möglich verschiedene Projekte und Veranstaltungen innerhalb des Projektes im Gastland zu organisieren. Natürlich wird für das Geld auch ein Verwendungsnachweis benötigt, diesen dürfen die Freiwilligen aber nicht selber anlegen, sondern der muss in Form von offiziellen Belegen/Rechnungen erfolgen. Diese Belege erhält man aber nur, wenn man die benötigten Sachen im Supermarkt einkauft. Wenn man auf dem Basar für die benötigten Sachen vielleicht nur 10 Euro bezahlen müsste, kostet das ganze im Supermarkt gleich 40 Euro. Im Endeffekt sind dies 30 Euro (75%) rausgeschmissenes Geld für die Befriedigung deutscher Qualitätsanforderungen.

Aber es gibt zumindest einige wenige Qualitätsaspekte, welche meiner persönlichen Meinung immer gegeben sein müssen. Dies sind Kontinuität und Zuverlässigkeit.

Jeder Freiwillige muss sich auf die Aussagen seines Vereines verlassen können, so wie sich ein Verein auch auf die Aussagen der Freiwilligen verlassen können muss. Es währe ein großer Skandal, wenn ein Trägerverein auf einmal sagt „Wir haben dir zwar schon eine Zusage gemacht, aber wir wollen dich doch nicht mehr“. Vereine sind weitestgehend an ihre Aussagen gebunden und das BMZ will in Zukunft auch Vereine ausschließen, welche diese grundlegenden Qualitätsanforderungen nicht einhalten.

Aber wer bestraft das BMZ wenn es sich selbst nicht an diese Grundlagen hält?
Das so etwas auch vorkommt ist inzwischen allgemein bekannt. Als prominentes Beispiel soll hier einmal die Kürzung der versprochenen Weltwärts Gelder um 11 Millionen Euro genannt werden. Viele Vereine haben sich bereits auf diesen Eta vorbereitet und ihre Projekte entsprechend geplant. Aber auch im kleineren Maße werden diese grundlegenden Qualitätskriterien vom BMZ immer wieder einmal missachtet. Vor wenigen Tagen habe ich mich mit einem Verein unterhalten, welcher sich als Entsendeorganisation für Weltwärts beworben hat. Entsprechend einer telefonischen Information der Sachbearbeiter, sollte die Anerkennung nach ca. drei Monaten abgeschlossen sein – der Verein wartet inzwischen seit über einem halben Jahr auf eine Rückantwort. Das BMZ weiß natürlich auch, dass dieser Verein die ersten Entsendungen bereits in wenigen Monaten machen will und auch die Freiwilligen bereits die Zusage haben. Durch diese sehr langsame Bearbeitung des Antrages steht der Verein natürlich unter enormen Zeitdruck, schließlich müssen die Freiwilligen vor ihrer Ausreise auch noch vorbereitet werden. Aber eine Vorbereitung ist nicht möglich solange der Antrag noch in Bearbeitung ist – auch eine Vorbereitung auf eigene Kosten wird vom BMZ verboten.

Wenn diesen Artikel ein Mitarbeiter des BMZ lesen sollte, möchte ich folgenden freundlichen Hinweis geben:
Qualität im Freiwilligendienst ist wichtig und muss auch weiterhin gefördert werden. Um eine Qualitätssteigerung zu erreichen, muss man allerdings an der Spitze anfangen und erst einmal eigene Probleme beseitigen.

Kürzerer Zivildienst ab August?

6. April 2010 No Comments

Inzwischen liegen bereits die ersten Gesetzesentwürfe für die geplanten Verkürzung des Zivildienstes vor. Entsprechend dieser Regelung müssen alle Zivildienstleistenden (und Wehrpflichtigen), welche ihren Dienst nach dem 1. August 2010 antreten, nur noch 6 Monate ihren Zwangdienst verrichten. Das Gesetz soll bis zur Sommerpause verabschiedet werden, ob dieser Termin aber einzuhalten ist, ist bisher noch unklar.
Einer der Hauptstreitpunkte ist die geplante freiwillige Verlängerung des Zivildienstes. Jeder Zivi soll in Zukunft die Möglichkeit haben, seinen Zivildienst freiwillig auf bis zu 23 Monate zu verlängern. Diese freiwillige Verlängerung bringt aber auch die Befürchtung mit, dass gute Stellen nur von Zivis besetzt werden, welche sich bereits vor beginn “freiwillig verpflichten” für 9 oder 12 Monate in der Stelle zu arbeiten. Ob das Gesetzt also wirklich bis zur Sommerpause verabschiedet wird und wie es endgültig aussehen wird, steht noch in den Sternen.
Für den Zivildienstersatz im Ausland wird sich dadurch hingegen kaum etwas ändern. Das FSJ ist weiterhin auf 12 Monate vorgeschrieben und obwohl sich die ADiA Laufzeit auf 8 Monate verkürzt, sind auch hier die meisten Stellen vertraglich auf 12 Monate ausgerichtet.

Weltwärts Probleme?

2. April 2010 3 Comments

Leider läuft im Weltwärts Programm nicht immer alles so glatt wie man es gerne möchte, aus diesem Grund versucht das BMZ eine “Qualitätssteigerung” im Freiwilligendienst durch zusetzten. Dafür müssen die Trägervereine ihre Freiwilligen in Zukunft auf alle möglichen Situationen vorbereiten müssen. Aus gegebene Anlass müssen die Vereine die Freiwilligen auch darüber belehren, dass sich sie an gegebene Gesetzte halte müssen. Die “Qualität” im Weltwärts Programm soll sich in Zukunft auch auf solche Aspekte erstrecken und diese Arte der Vorbereitung soll dem BMZ auch eine zusätzliche Möglichkeit bieten, Vereine aus dem Weltwärts-Programm auszuschließen.

Insgesamt möchte das BMZ eine starke “Qualitätssteigerung” im Weltwärts Programm erreichen und dafür die Trägervereine in die Verantwortung nehmen. Insbesondere Visa-Probleme werden oft zu recht großen Probleme, denn schlechte Fälle laufen oft direkt über die Botschaft und werden an das Auswärtige Amt und an das BMZ herangetragen. Um solche Fälle in Zukunft zu vermeiden, wird unter anderen auch die Einstellung von Entsendungen in bestimmte Länder geprüft. Betroffen sind davon unter anderen Kenia und Tansania, aber auch andere Länder stehen auf dem Prüfstand.

Weltwärts Evaluierung per Chip – Modellprojekt

1. April 2010 9 Comments

Entsprechend einer aktuellen Pressemitteilung von grenzenlos e.V. plant das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) im Rahmen der weltwärts-Evaluation den Einsatz eines neuen Systems zur Wirkungserfassung in Freiwilligendiensten. Dabei wird den Freiwilligen vor der Ausreise ein elektronischer Chip implementiert, der zunächst physiologische Merkmale wie Pulsfrequenz, Hautleitfähigkeit, Neuronendichte und Hirnstromdruck misst. Die Daten werden in Echtzeit über Funk direkt ins Rechenzentrum des BMZ übermittelt. Mittels einer komplexen Triangulationsformel können daraus in einem zweiten Schritt Rückschlüsse auf den interkulturellen Lernprozess der Freiwilligen gezogen werden.

„Damit beschreiten wir ganz neue Wege in der Wirkungsforschung“, freuen sich Albrecht Moritz und Björn Tischer aus dem weltwärts-Sekretariat, die das neuartige System konzipiert haben. Es trägt den Arbeitstitel „Neurologisches Instrument zur Lerndiagnostik Projektspezifischer Förderungs-Effekte bei Reichen Teenagern“ (NILPFERT). An dem Modellprojekt wird eine repräsentative Stichprobe von etwa 100 Freiwilligen aus der Ausreisejahrgang Sommer 2010 teilnehmen. Der hauchdünne Chip wird den ausreisenden Freiwilligen während des Vorbereitungsseminars unter lokaler Betäubung in den Oberarm eingesetzt. Die Kosten dafür tragen die jeweiligen Entsendeorganisationen (außer beim DED, dort zahlt das BMZ).

Von Datenschützern wird das vorhaben aktuell noch kritisch gesehen.

Hinweis:
Ich dachte eigentlich es ist offensichtlich, da ich aber immer noch Emails und Anrufe betreffs des Artikels erhalte, folgender Hinweis:
Das ganze war ein Aprilscherz!
Wer sich über diesen Artikel sorgen gemacht hat, soll die Sorgen aber nicht ganz beiseite legen. In anderen Bereichen der Gesellschaft werden ähnliche Methoden nämlich bereits tatsächlich diskutiert und teilweise auch praktiziert.