Azubis zieht‘s in die Ferne

16. Januar 2015 Keine Kommentare

Mit dem zu Beginn 2014 gestarteten EU-Bildungsprogramm Erasmus+ gehen immer mehr Jugendliche ins Ausland. 2014 entschieden sich 18.000 Auszubildende aus Deutschland für einen Auslandsaufenthalt, 2.000 mehr als im Jahr zuvor. Bis 2020 sollen nach Angaben der Bundesregierung 10% der Auszubildenden Erfahrungen außerhalb Deutschlands sammeln. Aktuell sind es rund 4% eines Ausbildungsjahrganges.

Besonders viele Auszubildende zog es im vergangenen Jahr nach Großbritannien und Spanien, von denen die meisten aus Nordrhein-Westfalen und Bayern stammen. Auch Frankreich und Irland zählen zu den besonders beliebten Ländern. Fast alle Anträge konnten bewilligt werden: Die EU hat sich das Ziel gesetzt, bis 2020 rund 4 Millionen Studierenden und Menschen in der Berufsausbildung einen Auslandsaufenthalt zu ermöglichen. Dafür stehen rund 14,7 Mrd. Euro zur Verfügung.

Die Erasmus-Zahlen belegen, wie beliebt Auslandsaufenthalte bei jungen Erwachsenen sind. Wer als Auszubildender, Praktikant oder Freiwilliger ins Ausland geht, stärkt seine interkulturellen Fähigkeiten, verbessert die Sprachkenntnisse und die späteren Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Die positiven Effekte von Auslandsaufenthalten sind durch viele Studien belegt. Jugendliche und junge Erwachsene werden kontaktfreudiger, offener für neue Erfahrungen und vertrauen stärker ihren persönlichen Fähigkeiten. Die Gefahr längerer Arbeitslosigkeit sinkt, da sich fast alle Arbeitgeber tolerante, aufgeschlossene und entscheidungsfreudige Bewerber wünschen – Fähigkeiten, die im Ausland gestärkt werden.

Für die meisten Jugendlichen ist es dagegen nicht vorstellbar, die Ausbildung dauerhaft in einem anderen Land zu absolvieren. Im Rahmen einer aktuellen Forschungsarbeit an der Universität in Sankt Gallen gab ein Fünftel der befragten Jugendlichen im deutsch-schweizerischen Grenzgebiet an, nach einem Ausbildungsplatz im Nachbarland zu suchen. Nur jeder zehnte Jugendliche hatte sich mit dem Ausbildungssystem im Nachbarland beschäftigt. Mädchen sind der Studie zufolge eher zu länderübergreifender Bildungsmobilität bereit als Jungs.

Bild: Markuks Jürgens / pixelio.de

—————
Verpasse nichts mehr - folge uns auf Facebook

Natürlich kannst du uns auch per RSS Feed oder Twitter folgen
—————

Leave a Reply