Erst Ausland, dann neuer Job
Auslandserfahrungen steigern Job- und Ausbildungschancen. Zu diesem Ergebnis kommt der Bildungsbericht 2015 der Bundesregierung. Gerade arbeitsmarktferne Jugendliche und junge Erwachsene profitieren von EU-weiten Austauschprogrammen. Rund zwei Drittel aller Teilnehmer konnten innerhalb eines halben Jahres nach der Rückkehr eine Beschäftigung oder einen Aus- bzw. Weiterbildungsplatz nachweisen. Die meisten von ihnen waren vor dem Auslandsaufenthalt durchschnittlich 12 Monate lang arbeitslos.
Die Zahl junger Menschen mit Auslandserfahrung nimmt in Deutschland zu. Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung schätzt, dass mittlerweile 10% der 18- bis 33-Jährigen Auslandserfahrungen in Schule, Ausbildung oder Studium gesammelt haben, deutlich mehr als in höheren Altersgruppen. Unter Kindern von akademisch gebildeten Eltern ist der Anteil mehr als doppelt so hoch wie bei Nicht-Akademikern. Ein zweijähriges Pilotprojekt soll seit dem Frühjahr dafür sorgen, dass auch junge Menschen mit begrenzten ökonomischen und sozialen Möglichkeiten bessere Chancen erhalten, einen Freiwilligendienst in einem EU-Land zu leisten. Gefördert wird das Projekt u.a. von der EU, Vereinen und Stiftungen. Sechs Staaten beteiligen sich an dem Projekt.
Neben Studenten zieht es auch Azubis zunehmend ins EU-Ausland. Fast 18.000 nahmen 2014 an einem Austausch teil. Mit weitem Abstand ist Großbritannien das beliebteste Zielland vor Spanien und Frankreich. Bis 2020 sollen nach den Plänen der Bundesregierung 10% aller Auszubildenden und Berufsfachschüler einen Auslandsaufenthalt absolvieren, derzeit sind es rund 4%.
Umgekehrt ist auch die Zahl der ausländischen Jugendlichen, die sich in Deutschland im Handwerk ausbilden lassen, Ende 2014 auf 26.000 gestiegen. Das sind rund 2% mehr als 10 Jahre zuvor. Die meisten fanden einen Ausbildungsplatz in der Region Stuttgart.
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