Mein Sohn möchte nach Afrika ..

9. Juli 2010 5 Kommentare

.. oder wie eine Bewerbung nicht aussehen sollte.

Es gibt im Web viele gute Beschreibungen, wie eine Bewerbung auszusehen hat. Eine Bewerbung für Freiwilligendienste ist meistens etwas lockerer, aber auch hier gibt es einige Grundregeln. Da die guten Artikel von vielen Freiwilligen leider nicht gelesen werden, möchten wir hier einmal einige der Fehler auflisten, in der Hoffnung, dass wenigstens diese in Zukunft vermieden werden.

Am wichtigsten ist, dass ihr wisst für was ihr euch bewerben wollt. Inzwischen habe ich aufgehört zu Zählen, wie oft Anfragen ala „Haben sie noch freie Weltwärts Stellen in der USA“ ankommen. Weltwärts ist ein Freiwilligendienst welches explizit nur in Entwicklungsländern stattfindet. Auch wenn die USA in einigen Bereichen sehr unterentwickelt ist, ist sie trotzdem kein Entwicklungsland!
Generell kommt es auch nicht besonders gut an, wenn man sich für Länder oder Projekte bewirbt, welche der Verein überhaupt nicht hat. Erkundigt euch also lieber vorher.

Auch ein Klassiker sind die Massenbewerbungen, bei welchen alle Empfänger öffentlich in der Email stehen. Eine persönliche Ansprache in irgendeiner Form sollte in jeder Bewerbung oder im Anschreiben enthalten sein. Dabei reicht es oft schon, wenn in der Email steht „Hallo XYZ Team“. Wenn aber weder in der Email, im Anschreiben noch in der Bewerbung ein Bezug zum Verein erkennbar ist, gibt es für die Bewerbung gleich jede Menge Minuspunkte.

Wichtig ist auch sich vorher zu überlegen, wer den Freiwilligendienst eigentlichen machen möchte. Ihr oder eure Eltern? Wenn ihr etwas von einem Verein wollt, ruft persönlich an. Wenn eure Eltern anrufen ist das bei vielen schon ein Argument den Freiwilligen nicht zu nehmen. Im Normalfall gibt es auch von den Eltern keine Fragen, welche der Freiwillige nicht selber stellen kann. Vergleichbar ist die Situation damit, dass ihr euch irgendwo um eine normale Arbeitsstelle bewerbt und die Oma ruft erst mal an ob ihr Enkel dort auch gut verpflegt wird. Ein absolutes „No-Go“

Zu guter letzt solltet ihr euch vorher darüber informieren, was von euch bei der Bewerbung verlangt wird. Ich freue mich immer wieder, wenn ich teure Bewerbungsmappen per Post bekomme. Diese werden danach als Präsentationsmappen im Verein verwendet. Eine Bewerbung bei uns muss ein Motivationsschreiben, einen Lebenslauf und ein Foto von euch enthalten. Außerdem weißen wir ausdrücklich darauf hin, dass die Bewerbung Online erfolgen muss. Wenn bei der Bewerbung eines der drei Dokumente fehlt oder sie nicht Online erfolgt, wird diese nicht bearbeitet. Ähnlich ist es bei den meisten anderen Organisationen auch. Sich zu erkunden was benötigt wird macht normalerweise keine große Arbeit, erhöht eure Erfolgschancen aber ungemein.

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5 Responses to “Mein Sohn möchte nach Afrika ..”

  1. Erik Says:

    Ich hab Gott sei dank meinen Eltern abgewöhnt bei allen Vereinen anzurufen wo ich mich beworben habe xD

  2. Greta Says:

    Oh je, das ist aber schon arm, wenn man es nicht schafft seine Bewerbung mit einer persönlichen Anrede und der Demonstration von Engagement in Form von Vorwissen über die Organisation zu versehen. Auch kann ich mir vorstellen, dass es immer noch (zu) viele Bewerber gibt, die es nicht schaffen ihre Rechtschreibung in einem Bewerbungsschreiben mal zu überprüfen bevor sie sie abschicken. <<_<<

    Wobei ich leider noch anmerken muss, dass dieser Artikel orthograpisch auch nicht unbedingt das Wahre ist… =)

  3. Heiner Says:

    Die Orthographie in meinen Artikeln ist einfach nur sehr kreativ ;)

  4. Tullio Says:

    Ich muss anmekren, dass mich die Arroganz, die Du offensichtlich in deinem Artikel von Dir gibst, schon sehr beeindruckt. Seit wann kann es falsch sein, eine Bewerbung schriftlich einzuhändigen? Altmode kann nunmal kein Argument sein. Die Quantität der Bewerbungen, die täglich bei euch eintreffen, wäre eins, aber seid nicht Ihr, ist nicht deine Organisation für die Möglichkeiten der Jugendlichen da? Oder ist es andersrum. Vielleicht finde ich es auch einfach nur schade, dass mögliche Talente und Fähigkeiten, die durch eine schriftliche Bewerbung (die nebenbei auch noch kostenspielig ist) unter Beweis gestellt wurden, auf diese Weise keine Aufmerksamkeit finden.
    Sieh meine Kritik als außenstehenden Ratschlag in eine bestimmte Richtung.

  5. Heiner Says:

    Hi Tullio, mit Arroganz hat das ganze nichts zu tun. Wenn eine Bewerbung digital eingereicht werden muss hat das meistens wesentlich mehr Gründe als das man nur den Papierkrieg vermeiden möchte – das geht von der Archivierung über den Versand an die Partner und weitere Beteiligte, etc. . Für einige Vereine überwiegen die Vorteile der Papierbewerbung und da werden Emails ignoriert – das ist auch vollkommen richtig. Die Bewerbungskriterien werden in jedem Fall sehr deutlich kommuniziert und wenn ein Freiwilliger nicht einmal diese einfachen Grundregeln einhalten kann, woher soll ein Verein wissen, dass der Freiwillige die vorgeschriebenen (!!) Grundregeln während seines Freiwilligendienstes einhält?

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