Impfungen für das Ausland – wer zahlt?
Um den Freiwilligendienst im Ausland sicher anzutreten, bedarf es oft mehrere zusätzlicher Impfungen. Egal ob Hepatitis, Gelbfieber oder auch Tollwutimpfungen, eines haben sie alle zusammen, jede Impfung kostet verdammt viel Geld.
Die Frage die sich immer wieder stellt ist, wer übernimmt die Kosten für die Impfungen? Währen es nur 20-30 Euro müsste man darüber nicht nachdenken, aber oft sind die Gesamtkosten im Bereich von 200-500 Euro.
In den meisten Freiwilligenformaten ist das ganze recht eindeutig geregelt. Der Freiwillige muss zahlen!
Dabei ist es egal, ob es sich um ein FSJ im Ausland, ein ADiA, EFD oder auch ein gesetzlich ungeregelten Freiwilligendienst handelt. Die Kosten müssen immer vom Freiwilligen selber getragen werden.
Seit einiger Zeit gibt es aber eine noch relativ unbekannte Möglichkeit die Kosten umzulagern. Bei privaten Auslandsreisen übernehmen nämlich viele Krankenkassen die Kosten für die wichtigsten Impfungen zu übernehmen. Hier muss jeder Freiwillige etwas Durchhaltevermögen zeigen und den Krankenkassen klar machen, dass sein Freiwilligendienst KEIN Arbeitsverhältnis ist. Dann sind die Chancen auch sehr hoch, dass die Impfkosten übernommen werden.
Eine Besonderheit gibt es (wie so oft) im Weltwärts Programm.
Bisher hat sich die gängige Praxis im Bezug auf die Impfungen nicht von anderen Freiwilligenformaten entschieden. Vor ca. einem Monat hat aber das Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) im Weltwärts Beirat klar festgelegt, dass die Impfkosten von den Entsendeorganisationen getragen werden müssen!
Für den Freiwilligen dürfen also keine zusätzlichen Kosten durch die Impfung entstehen. Noch nicht ganz geklärt ist, auf welche Impfungen genau das zutrifft und auf welche nicht. Aber es ist davon auszugehen, dass alle relevanten Impfungen in Zukunft für den Freiwilligen bezahlt werden.
Als Freiwilliger klärt mit eurer Entsendeorganisation aber bitte unbedingt VORHER ab, wer die Kosten übernimmt. Die für alle Seiten beste Lösung ist immer noch, die Kosten auf die Versicherung umzulagern.
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November 26th, 2009 at
Kleine Ergänzung: Der weltwärts-Beirat hat festgehalten, bzw. das BMZ hat als Fördermittelgeber formuliert, dass die Impfungen gezahlt werden müssen, die die Krankenversicherungen nicht übernehmen. Die Entsendeorganisationen werden voraussichtlich also viel daran setzen, dass die Freiwilligen wiederum dafür sorgen, dass ihre Krankenversicherungen die entsprechenden Kosten so weit als möglich tragen.
Dezember 3rd, 2009 at
Meine Krankenkasse (Barmer) hat die Impfunkosten für Hepatitis B ohne Murren und lange Erklärungen übernommen. Die Tatsache, dass ich ein FSJ in Neuseeland ableiste hat denen gereicht.
Dezember 20th, 2009 at
bin bei der Knappschaft und habe gerade die Kostenerstattung für Hepatitis A, Hepatitis B, Thyphus und Malariaprophylaxe beantragt.
Laut Auskunft der Knappschaft geht das ganze auch Problemlos.
Juli 4th, 2010 at
Hallo!
Ich werde demnächst auch mein weltwärts Jahr in Nicaragua antreten.
DIe Impfkosten werden laut der Mitarbeiterin aus der AOK Gießen nicht von
dieser übernommen.
Wie kann man denen genau erzählen? Und wo ist es festgelegt, dass die Krankenversicherung die Kosten übernehmen muss.
Danke im Voraus
Viele Grüße