Zwischenseminar – Urlaub für Teamer?
Oft wird das Weltwärts Zwischenseminar im Gastland des Freiwilligen abgehalten und extra dafür müssen mehrere Teamer aus Deutschland anreisen um das Zwischenseminar zu leiten. Für die Teamer ist dies natürlich eine super Möglichkeit einmal aus Deutschland raus zu kommen und etwas Neues zu erleben – also kurz Urlaub zu machen und nebenbei ein bisschen zu arbeiten.
Aber ist das ganze wirklich so? Viele Teamer geben sich gegenüber den Freiwilligen zumindest große Mühe diesen Eindruck zu hinterlassen, denn in einem Seminar ist nichts schlimmer als ein gestresster Teamer. Der relaxte Eindruck den man von Teamern meistens hat, ist also durchaus gewollt. In der Realität kann es aber ganz unterschiedlich sein.
Erst gestern bin ich von einem Zwischenseminar in Zentralasien wieder gekommen, welches ich zusammen mit einer Kollegin geleitet habe. Da alleine der Flug pro Nase über 600 Euro kostet, versucht man natürlich das Zwischenseminar auch noch mit anderen beruflichen Aktivitäten zu verbinden. In meinem Fall war dies die Besichtigung vorhandener und neuere Projekte, die Regelung diverser Vertragsänderungen mit lokalen Kontaktpersonen etc.
Hinzu kam auch noch, dass das Zwischenseminar etwas anders verlaufen ist als erwartet. Normalerweise gibt es auf einem Weltwärts Zwischenseminar sehr viel Diskussionsbedarf unter den Freiwilligen über die verschiedenen Inhalte und Formen des Freiwilligendienstes. In diesem Fall bestand zwischen den Freiwilligen aber ein sehr starker Bund, so dass sie innerhalb der letzten Monate fast immer zusammen waren und über all diese Sachen schon tausendmal geredet haben. Nach dem ersten Tag mussten wir also unser komplettes Konzept über den Haufen werfen und ein neues erstellen. Anstelle der üblichen Zwischenseminarthemen sind wir dann mehr in Richtung Freiwilligen-Politik abgedriftet. Dies war sowohl für uns wie auch für die Teilnehmer neu. Ich habe mich aber sehr gefreut, dass alle Teilnehmer sehr gut mitgearbeitet haben und auch Interesse an diesem Thema gezeigt haben. Im Endeffekt wurde das Seminar für all Erfolgreich abgeschlossen.
Dadurch das wir aber das ganze Konzept neu erstellen mussten und ich nebenbei auch noch andere Verpflichtungen hatte, war das ganze doch etwas stressig. Ein typischer Arbeitstag begann bei mir 6:30 früh und endete gegen 23:00 Uhr abends – auch am Wochenende. Gerade die letzten paar Tage (das Seminar war bereits beendet) waren aufgrund der Arbeit von schlaflosen Nächten geprägt. Nach meiner Rückkehr nach Deutschland bin ich eigentlich nur noch in das Bett gefallen und habe laaange geschlafen.
Natürlich hängt es davon ab, was man neben den Seminar noch machen muss und in nur wenigen Fällen ist der Arbeitsaufwand so groß wie dieses mal, aber ein Zwischenseminar ist leider nicht für jeden Teamer immer auch ein Urlaub.
—————
Verpasse nichts mehr - folge uns auf Facebook
Natürlich kannst du uns auch per RSS Feed oder Twitter folgen
—————